29.04.2024

MxRP – Die Basis aussergewöhnlicher Ausstellungserlebnisse

#

GRUNDIDEE

Die Mixed Reality Plattform (MxRP) von iart setzt den realen Ausstellungsraum mit einem digitalen Modell der Ausstellung in Korrespondenz: Im so genannten digitalen Zwilling werden mediale Inhalte (Ton, Video, Licht) hinterlegt. Nähert man sich im Realraum den Orten, wo sie platziert sind, werden sie automatisch abgespielt. Die Plattform ermöglicht aber nicht nur nahtlose Interaktivität, sie ist auch die Basis individualisierter Erzählungen im Raum. Da die Bewegungen der Besucher:innen vom System erfasst werden, können die Inhalte auch auf den persönlichen Erfahrungshorizont zugeschnitten werden. In letzter Instanz heisst das: Jede und jeder erlebt die für sie oder ihn spannendste und verständlichste Ausstellung. Für den Moment gilt: Wir können die Geschichte einer Ausstellung an unterschiedlichen Orten variieren.

KUNSTMUSEUM BASEL: 3D-KLANGRÄUME

Im Rahmen der Ausstellung «Camille Pissarro – Das Atelier der Moderne» setzten wir die MxRP dazu ein, die Museumsräume in dreidimensionale Klangbilder zu verwandeln. Im digitalen Zwilling der Ausstellung wurden die unzähligen Klangquellen positioniert, aus denen sich dasKlangkunstwerk des Künstlers Moritz Fehr zusammensetzte. Wanderten die Besucher:innen durch den Raum, wurde die Klangkulisse in Echtzeit und spezifisch auf ihren Standort und ihre Blickrichtung generiert. Hier finden Sie die gesamte Projektdokumentation.

NOVARTIS PAVILLON: DIE INTERAKTIVE AUSSTELLUNG

Auch der intelligente Audioguide «Sofia», der durch die Ausstellung «Wonders of Medicine» führt, hat die MxRP als Basis. Er weiss immer, wo man sich gerade befindet und liefert entsprechend alle nötigen Informationen zum jeweiligen Exponat über den speziell dafür entwickelten Kopfhörer. So können komplexe Inhalte auf kleinstem Raum vermittelt werden, wobei man nie durch die Inhalte der anderen Besucher:innen gestört wird. Jede und jeder kann im eigenen Tempo die inhaltlich vielschichtige Visitor Journey zur Geschichte der Life Sciences entdecken. In der Ausstellung werden einem immer wieder direkte Fragen gestellt und man tritt in interaktiven Austausch mit anderen Besucher:innen. Hier gehts zur Dokumentation des Projekts.

MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION: INDIVIDUALISIERTES ERLEBNIS

In der Ausstellung «Nichts» im Museum für Kommunikation wurde die MxRP u.a. dafür eingesetzt, dass Besucher:innen spezifische Inhalte hörten, je nachdem, wie sie sich zuvor verhalten hatten. Dafür wurde ihnen ein Badge ausgehändigt. Er wusste immer, wo Besucher:innen standen, in welche Richtung sie schauten und welche Stationen sie bereits besucht hatten. Diese Informationen sandte er laufend an die MxRP und von dort wurden die Medien wiederum aktiviert: automatisch angepasst auf das menschliche Verhalten vor Ort.

LANDESMUSEUM ZÜRICH: SPRACHENVIELFALT OHNE WIRRWARR

Auch in der Ausstellung «Sprachenland Schweiz» wurde die MxRP als Basis eines räumlichen Klangerlebnisses eingesetzt. Zu hören bekamen Besucher:innen die Schweizer Landessprachen und Dialekte, wobei die verbalen Erzählungen in einen offenen und vielfältigen Klangraum eingebettet waren. Auch hier war die Grundlage ein interaktives 3D-Modell, in das eine exakte Kopie der Ausstellungsräume hinterlegt wurde. Hier gehts zur Dokumentation der gesamten Klangerfahrung.

TECHNISCHE FUNKTIONSWEISE IM DETAIL

In den oben beschrieben Projekten wird die individuelle Hörerfahrung durch ein hochpräzises Location Tracking möglich, das die Bewegung der Besucher:innen in Echtzeit erfasst. Das Tracking baut auf Ultra-Breitband-Technologie (UWB) und erfolgt über spezielle Kopfhörer. Jeder dieser Kopfhörer empfängt die Signale von im Ausstellungsraum verteilten UWB-Sendern und kann basierend darauf seine eigene Position mit einer Genauigkeit von zehn Zentimetern bestimmen. Ein IMU-Sensor ermittelt zudem die Kopforientierung. So weiss das System auch, in welche Richtung man schaut.

WEITERENTWICKLUNGEN MIT KI

Die MxRP basiert auf der Äquivalenz und Kommunikation zwischen dem realen Ausstellungsraum und dem Verhalten der Besucher:innen einerseits und dem digitalen Zwilling der Ausstellung andererseits. In Zukunft könnte eine KI die Kommunikation zwischen Besucher:innen und System übernehmen. Sie könnte die individuellen Interessen im mündlichen Dialog abfragen und die zu erlebenden Inhalte laufend neu auswählen. Die Ausstellung würde sich laufend neu erfinden.