Sprachenland im Ohr

Eine binaurale Audioexperience prägt die Ausstellung «Sprachenland Schweiz» im Landesmuseum Zürich

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KONTEXT

Die Ausstellung «Sprachenland Schweiz» im Landesmuseum in Zürich eröffnet eine sinnliche Reise durch die Schweizer Sprachräume. Hier bekommt man die Varianten unserer Landessprachen und der unzähligen Dialekte zu hören und erfährt, was diese Vielfalt für den Alltag der Menschen bedeutet. Zudem hört man, wie die Vorläufer unserer Sprachen geboren wurden und sich weiterentwickelten. All dies vermittelt ein intelligenter Audioguide, der immer weiss, wo man sich befindet und in welche Richtung man blickt.

FÜNF SZENEN

Die Ausstellung erstreckt sich über das erste Obergeschoss des Landesmuseums und besteht aus fünf Szenen. Bei der Ankunft der Besucherinnen und Besucher ergibt sich ein bekanntes Bild, denn vor einem blättert die riesige, altbekannte Anzeigetafel des HB Zürich. Entsprechend hört man die Klangkulisse des grössten Bahnhofs der Schweiz gleich neben dem Museum. Dann entdeckt man die geografische Verteilung der Dialekte, kann in einen akustischen Dialog mit einer virtuellen Person treten und die Sendungen des Schweizer Fernsehens parallel in allen Landessprachen erleben. Zuletzt lernt man die sprachlichen Prägungen verschiedener Menschen und deren Veränderungen während ihrer Biografien kennen, während dem man sich durch die (Klang-)Kulisse eines Zugwaggons bewegt.

TECHNISCHE FAKTEN

  • Binaurales Audio im Kopfhörer
  • Hochpräzises Location Tracking
  • Mixed Reality Plattform: Digital Twin ist Grundlage der Interaktion im Raum
  • Virtuelles 3D-Modell der Ausstellungsräume mit Sounds und Triggerzonen
  • Dreidimensionale Klangbilder

BINAURALE AUDIO EXPERIENCE

Durch die Ausstellung führt ein intelligentes Audiosystem. Es weiss immer, wo man sich gerade befindet, und liefert entsprechend alle nötigen Informationen an die Kopfhörer. So können komplexe Inhalte auf kleinstem Raum vermittelt werden und jede und jeder kann sich frei durch die Ausstellung bewegen. Man erlebt den Raum als offene Soundscape und erfährt sprachliche Unterschiede über die Grenzen verschiedener Klangzonen.

HOCHPRÄZISES LOCATION TRACKING

Möglich wird die individuelle Hörerfahrung durch ein hochpräzises Location Tracking, das die Bewegung der Besucherinnen und Besucher in Echtzeit erfasst. Es baut auf Ultra-Breitband-Technologie (UWB) und erfolgt über spezielle Kopfhörer. Jeder dieser Kopfhörer empfängt die Signale von im Ausstellungsraum verteilten UWB-Sendern und kann basierend darauf seine eigene Position mit einer Genauigkeit von zehn Zentimetern bestimmen. Ein IMU-Sensor ermittelt zudem die Kopforientierung. So weiss das System auch, in welche Richtung man schaut.

Das ist eine ziemlich eindrückliche Erfahrung, da das System sehr genau auf die Position im Raum reagiert. Man hört sogar den Stereoton manchmal mehr von links oder mehr von rechts, je nachdem, in welche Richtung man den Kopf gerade dreht.
SRF, Dini Mundart Schnabelweid

MIXED REALITY PLATTFORM

Grundlage ist ein interaktives 3D-Modell, in dem eine exakte Kopie der Ausstellungsräume hinterlegt ist. Vergleichbar mit einem Computer Game, das aus virtuellen Räumen und Objekten besteht, sind auch in diesem digitalen Zwilling der Ausstellung verschiedene Objekte, Sounds, Interaktionen und Triggerzonen verortet. Das ist der Kern der von iart speziell für Anwendungen im Museum entwickelten Mixed Reality Plattform (MxRP).

  • Eröffnung

    2023

  • Ort

    Zürich

  • Kunde

    Schweizerisches Nationalmuseum

  • Partner

    Idee und Klang Audio DesignBOOST+

  • Leistungen

    SystementwicklungSoftwareentwicklungSystemintegrationProzessgestaltungElektronikentwicklungInteraktionsentwicklungInteraktionsdesignMedientechnische Planung

  • Fotos & Video Footage

    Fotos © Schweizerisches Nationalmuseum

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