Reise in die Welt des Gelds
Im «Forum SNB» eröffnet eine interaktive Multi-Touch-Wand faszinierende Einblicke
Und plötzlich werden die Schmetterlinge der Zwanzigernote lebendig.NZZ
ÖFFNUNG DER NATIONALBANK
Mit dem «Forum SNB» an der Fraumünsterstrasse in Zürich öffnet sich die Schweizerische Nationalbank dem interessierten Publikum. Das Forum bietet sachliche, aber auch sinnlich-spielerische Zugänge zu den komplexen Aufgaben und der Geschichte der SNB.
ERSTAUNLICHE KOMPLEXITÄT
Im Zentrum des Forums steht eine Medienwand, die sich auf beiden Seiten von mehreren Personen gleichzeitig bedienen lässt. Auf der Vorderseite sind die Noten der 9. Schweizer Banknotenserie in noch nie gesehener Grösse zu bestaunen. Sie können mit den Fingern bewegt und gewendet werden. So treten nicht nur einzelne Details der komplexen Gestaltung, sondern auch die schillernden Lichtreflektionen auf der Notenoberfläche hervor. Kurz: Die Noten offenbaren auf spektakuläre Weise ihre oft übersehene Schönheit.
REISE IN DIE BILDWELT JEDER NOTE
Bei Berührung jeder Note öffnet sich ihre ganz eigene Bildwelt. Zeit, Licht, Wind, Wasser, Materie und Sprache – also die visuellen Kernelemente der Banknoten – werden visuell erlebbar. Dies geschieht durch konkrete, interaktive Szenarien: Uhren und Prismen werden bewegt, Pusteblumen und Gleitschirme bekommen Auftrieb und Sternbilder werden durch Berührung am Nachthimmel sichtbar. Das Highlight aber: Virtuelle Schmetterlinge flattern herum und landen bei Berührung des Bildschirms genau auf der Hand der Besucherin oder des Besuchers.
RIESIEGER WISSENSFUNDUS
Die Rückseite bietet Zugang zu einer Vielzahl historischer und theoretischer Themen. Ein von iart entwickeltes Zuspielsystem bringt Texte, Bilder und Videos aus dem CMS der Nationalbank zur Darstellung. Die Gestaltung ist hier sachlich schlicht, die Interaktion jedoch ausgefeilt. So können die Parameter unterschiedlicher Grafiken jederzeit durch Berührung verschoben werden. Es ergibt sich ein detailliertes historisches Bild der Aufgaben der SNB – und das für bis zu vier interagierende Personen gleichzeitig.
GESAMTVERANTWORTUNG UND BAU EINES EINZIGARTIGEN EXPONATS
Das Projekt stand unter der Gesamtverantwortung von iart. Konzeption und Gestaltung des angelagerten Kabinetts übernahm das Innenarchitektur- und Szenografie-Büro EMYL, den Sound für das Erlebnis an der interaktiven Medienwand steuerte idee+klang bei. iart entwickelte die gesamten Inhalte der Vorderseite, entwickelte das visuelle Framework für die Rückseite und plante und entwickelte die gesamte Soft- und Hardware. Letzteres implizierte eine ausgeklügelte Wasser- und Luftkühlung und einen Mechanismus, um die Wand um 30 Grad zu schwenken.
TECHNISCHE MERKMALE
- Real-Time 3D-Playout auf 12K
- Notengrösse: 4.6m x 2m
- Infrarot-Multitouch für vier Personen gleichzeitig
- Lasersensoren im Fussbereich
- 24 x 55-Zoll Bildschirme
- 20 Lautsprecher
- Schwenkwinkel: 30°
- Gewicht der Wand: 1800kg
PRODUKTION VON HIGHRES-INHALTEN
Die Banknoten wurden mithilfe eines eigens entwickelten Fotoautomaten aus allen Winkeln abgelichtet. 160 Einzelbilder bilden eine Sequenz. So kann jede Note vertikal um 360° geschwenkt werden – und es erscheinen alle Details und Lichtreflektionen in ungesehener Grösse. Dann wurden, ausgehend von der Analyse jeder Note, die virtuellen Reisen mit einer Game-Engine entwickelt. Während einiger Minuten tauchen wir in die Bildwelt jeder Note - und können die Erscheinungen dieser Welt von Hand beeinflussen: Interaktives Storytelling in einer neuen Dimension.
Die Schweiz ist einfach toll. Welches andere Land denkt so ins Detail und bietet seinen Bürgern solch interessante Sachen? In anderen Ländern wird höchstens eine Website gemacht.Leserkommentar, 20minuten.ch
Eröffnung
2019
Ort
Zürich
Kunde
SNB Schweizerische Nationalbank
Partner
Idee und Klang Audio DesignEMYL - Innenarchitektur und Szenographie
Leistungen
2D/3D-GestaltungFachplanungPrototypingSystementwicklungSoftwareentwicklungProzessgestaltungMechanikentwicklungBetriebKoordinationInteraktionsentwicklungUnterhaltInteraktionsdesign