Lindt Home of Chocolate

Am Firmenhauptsitz von Lindt & Sprüngli in Kilchberg bei Zürich haben die Architekten Christ & Gantenbein einen spektakulären Neubau für die Lindt Chocolate Competence Foundation errichten lassen. Im neuen Gebäude befinden sich ein Schokoladenmuseum, ein Ausbildungs- und Forschungszentrum sowie eine Chocolaterie, in der man selbst Schokolade herstellen kann. Für die von Atelier Brückner konzipierte und gestaltete Ausstellung verantwortete iart die Licht- und Medienplanung.

In der grossen Eingangshalle im ersten Stock befindet sich die Chocolate Tour, eine interaktive Ausstellung mit verschiedenen Themenräumen: Zu Beginn besucht man eine Kakaoplantage in Ghana und lernt dort alles über Anbau, Ernte, Fermentierung und Trocknung der Kakaobohnen. Im zweiten Raum geht es um die die 5000-jährige Geschichte der Schokolade. Danach zeigt sich, weshalb gerade die Schweiz zum «Land der Schokolade» wurde und im Zeit-Tunnel „From Past to Present“ scheinen die Veränderungen seit 1900 auf. Und wie funktioniert die Schokoladenproduktion heute? Dies erfährt man im nächsten Raum, der an eine aktuelle Fabrik erinnert. Zum Abschluss wird das Produkt Schokolade in den globalen Kontext gesetzt und werden die weltweit begehrten Lindt-Produkte zur Verkostung angeboten. Am Ende kann der Besucher sogar noch in einem Produktionsraum mit Versuchsanlage hinter die Kulissen blicken und Produkte Schritt für Schritt bei ihrer Entstehung begleiten. Inhaltlich ähnelt die Ausstellung damit dem «Swiss Chocolate Adventure» im Verkehrshaus der Schweiz, das ebenfalls von Atelier Brückner und iart für die Lindt Chocolate Competence Foundation realisiert wurde.

Die Medien der Ausstellung bieten interaktive Entdeckungsmöglichkeiten und erweitern die physischen Objekte mit einer virtuellen Ebene. Durch mehrere Räume begleitet einen z.B. ein virtueller Maître Chocolatier, der auf Screens und auf Projektionen erscheint und direkt mit den Besucherinnen und Besuchern spricht. Weitere konkrete Beispiele des Medieneinsatzes: Im Raum «Swiss Pioneers» wird eine dreidimensionale Landschaft mit projizierten Inhalten ergänzt und durch die Beleuchtung hervorgehoben. Die runde Oberfläche von dreidimensionalen Globen wird im Raum «Facts and Figures» von innen mit kleinen Projektoren bespielt. Auch die Wand ist hier interaktiv, denn auf einer zentralen Projektion beginnen die Sterne sich zu bewegen, sobald man nähertritt. Im «Innovation Lab» werden opake Filmscreens transparent, sobald man nähertritt und im «History-Raum» reagieren Game-Umgebungen auf einen.

Die Beleuchtung der Ausstellungsobjekte wurde dem jeweiligen Kontext angepasst: Im Raum «Bean to Bar» wurden zwei Serien kaltweisser Leuchten installiert, um die Abfolge der Einzelschritte in der Schokoladenproduktion zu inszenieren. Der Jungle, der zum Thema Kultivierung in Szene gesetzt wurde, ist in dramatisches Hell-Dunkel getaucht. Und die Verköstigung findet unter speziell entwickelten Leuchten in Zylinderform statt.