Hinauf in die Zukunft
Im vierstöckigen Besucherzentrum von Schindler machen raumgreifende Installationen die Mobilität von morgen erlebbar.
KONTEXT
Da immer mehr Menschen in Städten leben, gewinnt auch die urbane Mobilität weiterhin an Bedeutung. Schon heute bewegen Aufzüge und Rolltreppen von Schindler wöchentlich eine Milliarde Menschen. Die Bedeutung von Schindler manifestiert sich auch im neuen Visitor Center am Hauptsitz in Ebikon, das unter der Gesamtverantwortung von iart konzipiert und realisiert wurde. Mit diesem setzt der Konzern ein Zeichen für die regionale Verwurzelung, aber auch für sein Investment in die Mobilität der Zukunft.
DAS VISITOR CENTER IN KÜRZE
- Ausstellung über 4 Etagen
- Insgesamt 2000m2 Fläche
- 8 einzigartige Grossinstallationen
- Zahlreiche weitere Stationen
- Full Service: iart in Gesamtverantwortung
ALLES IST IN BEWEGUNG
Das Gebäude auf dem Schindler Campus in Ebikon wurde von den Architekten Burckhardt+Partner gestaltet. Es erstreckt sich über vier Stockwerke und insgesamt 2000m2. Da das Gebäude an drei Seiten verglast ist, erkennt man schon von aussen die Rolltreppen und Lifte, die es durchziehen. Sie bewegen nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern sind zentrales Element der Szenografie: Wer auf ihnen steht, sieht den Schindler Campus und die Landschaft ringsum wie im Film an sich vorbeiziehen. Genau diese Erfahrung macht man im Schindler Visitor Center an ganz unterschiedlichen Exponaten: Man selbst bewegt sich, oder aber die Installationen um einen herum. So entsteht eine Performance aus Mensch und Technologie: Ein Modellfall für die Mobliltät der Zukunft.
EINTRITTSRITUAL: THE ELEVATOR EXPERIENCE
Eine Rolltreppe führt die Besucherinnen und Besucher aus dem Alltag in die aussergewöhnliche Welt des Besuchszentrums. Weisser Corian umspannt den gesamten Raum. Er ist partiell ausgefräst, sodass Licht durch das Material schimmert. Schemenhaft zeichnen sich die Lichter einer Stadt ab. Im Laufe der Rolltreppenfahrt nehmen die Lichter, aber auch der sie ergänzende atmosphärische Klang zu. Immer tiefer fährt man in die abstrahierte Stadt. Dann kommt man im Visitor Center an und erhascht durch die Glasscheiben einen ersten Überblick über den Campus.
VIRTUELLE EINBLICKE IN DIE ABSTRAKTE STADT: THE CITY MODEL
Im Visitor Center angekommen, überblickt man ein riesiges, abstraktes Stadtmodell: Eine Stadt, die bedeutende Bauwerke versammelt, in denen Schindler-Lifte fahren. Man erkennt bekannte Gebäude: ein Fernsehturm, ein Stadion, Bürotürme, Wohnhäuser, ein Bahnhof. Insgesamt repräsentieren 13 besonders ausdifferenzierte Gebäudemodelle die verschiedenen Marktsegmente, in denen der Konzern aktiv ist. Mithilfe der bereitliegenden Tablets und Augmented Reality wird das abstrakte Modell digital erweitert. Auf dem Screen sind der Name des Gebäudes, die Anzahl der Stockwerke und die Anzahl Schindler-Lifte zu sehen. Zudem ist die Ansicht animiert: Lifte fahren hoch und runter, Menschen strömen ins Stadion, ein Flugzeug hebt ab.
CITY MODEL IN KÜRZE
- Stadtmodell im Massstab 1:1000
- 600 transparente Acrylglas-Baukörper
- 13 Modelle basieren auf tatsächlich existierenden Gebäuden
- Augmented Reality erweckt die Gebäude zum Leben
EMOTIONEN IM AUFZUG: THE CUBE
Sobald sich die Türen schliessen, umgeben einen Projektionen: Im Cube erzählt ein Kurzfilm die Geschichte einer Begegnung, die zu einer Beziehung werden könnte. Wo sich dies abspielt? Genau: in einem Lift bzw. in mehreren Liften. Die Protagonisten bewegen sich durch die Schindler City – und man begleitet sie. Tatsächlich aber sitzt man in den bequemen Sesseln des immersiven Kubus. Am Ende öffnet sich die Wand genau dort, wo zuvor die Lifttür im Film aufgegangen war. Der Blick fällt jetzt auf die nächste Installation: die hochaufragende CityScape.
THE CUBE IN KÜRZE
- Grundfläche von 9m x 9m
- 6 x 4K-Projektoren gespeist von Medienserver
- 13.1 Sound-System
- 13 RGBW Floodlights für Ein- und Austritt
- Inhalt und Architektur korrespondieren: Türen im Film öffnen sich tatsächlich
STADT AUS SCREENS: THE CITYSCAPE
Kaum hat man den Cube verlassen, steht man vor der Gruppe hoch aufragender Türme der CityScape. Grade fahren einige Bildschirme in die Höhe: Ein roter Ballon, der schon im Film zuvor ein zentrales Symbol war, fliegt davon. Egal, ob vertikale, diagonale oder horizontale Bewegungen gezeigt werden, immer fahren die physischen Screens mit. So ergibt sich ein dreidimensionales Mosaik. Die Türme ragen bis hinauf ins nächste Stockwerk, von dem man die ganze CityScape überblicken kann.
CITYSCAPE IN KÜRZE
- Stadtkulisse aus 30 unterschiedlich hohen Türmen
- 4 thematische Zonen
- In jedem Turm: Print-Panels, LED-Panels und Screens
- 29 Screens werden auf- und abwärts bewegt
UMRINGT VON BILDERN: THE CIRCLE
Im dritten Stock befindet sich eine einzigartige Installation: Ein freischwebender Ring aus 24 Bildschirmen mit einem Durchmesser von fünf Metern. Das Spezielle: Das gestochen scharfe Bild ist auf der Innenseite zu sehen. Eine Hebevorrichtung ermöglicht Besuchergruppen den Eintritt in den Kreis. Sobald ein Film ausgewählt wird – hier geht es um den Produktionszyklus der Lifte – senkt sich der Circle und man kommt in den Genuss eines kreisrunden Kinoerlebnisses.
THE CIRCLE IN KÜRZE
- Aussenseite mit LEDs bestückt
- Ring aus 24 hochformatigen gebogenen OLED-Screens an Innenseite
- Innendurchmesser: 5,2 Meter
- 6 Lautsprecher eingelassen in Ring
- Senk- und Hebemechanik eingelassen in Decke
DIE KRÖNUNG: LEVEL 4
Im obersten Stock geht es um die Frage, wie die Stadt der Zukunft aussehen und der Transport in ihr funktionieren soll. Fest steht, dass Städte immer höher und immer dichter werden – und so wird sich auch die Bewegung durch diese Städte verändern. Das Ziel dieser Installation ist es, den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit zu bieten, die Zukunft mitzugestalten und dadurch gleichzeitig die aktuellen Produkte von Schindler zu entdecken. Dies geschieht an einem zentralen, interaktiven Tisch. Die Effekte der Interaktion zeigen sich aber im ganzen Raum. So erstreckt sich die futuristische Stadtkulisse über 49 frei im Raum hängende, konzentrisch angeordnete LED-Paneele. Speziell: Die LEDs sind auf feinen Stäben installiert, die Platz für Durchblicke lassen. So ist einerseits die virtuelle Kulisse sichtbar, andererseits der reale Raum des Visitor Centers und die Landschaft ringsum. So überlagern sich Gegenwart und Zukunft auf einzigartige Weise, wobei grade die einnehmende Soundkulisse dazu beiträgt, diese beiden Ebenen zu einer integralen Erfahrung zu verschmelzen.
THE FUTURESCAPE IN KÜRZE
- 49 transparente freihängende LED-Paneele
- Interaktives Game für bis zu 6 Personen
- 4 Szenarien machen mögliche Entwicklungen spielerisch erfahrbar
- 3 Sitzbereiche mit Blick auf Campus
DER ENTWICKLUNGSPROZESS
Das Schindler Visitor Center wurde unter der Gesamtverantwortung von iart über fast fünf Jahre konzipiert, geplant und realisiert. Unter der Leitung von iart arbeiteten insgesamt 19 Subunternehmen am Besuchszentrum. iart war aber bei allen Etappen auch direkt involviert. So konzipierte man die gesamte Ausstellung und arbeitete selbst auf allen Ebenen und an kleinsten Details. Dadurch wurde es möglich, ein derart grosses Besucherzentrum in einem Guss zu realisieren.
Eröffnung
2020
Ort
Ebikon
Kunde
Schindler Group
Partner
ZMIK studio for spacial designIdee und Klang Audio DesignTamschick Media+SpaceFrank Dittmann GmbHAAA StudioBhend Design Studio GmbHCASEMaria Rosa Jehle Visuelle Gestaltungkpm3 agahundredandten AG
Leistungen
2D/3D-GestaltungFachplanungPrototypingSystementwicklungSoftwareentwicklungSystemintegrationProzessgestaltungAnforderungsmanagementMechanikentwicklungBetriebKoordinationElektronikentwicklungInhaltsentwicklungInteraktionsentwicklungUnterhaltControlling
Auszeichnungen
Golden Awards of Montreux
WinnerRed Dot Award
Winner
Fotos & Video Footage
Giuseppe Micchiché und iart