The Incredible World of Photography
Mithilfe künstlicher Intelligenz wird im Kunstmuseum Basel eine riesige Sammlung vor Ort neu erfahrbar.
VOR ORT INS ARCHIV EINTAUCHEN
Um grosse Bildarchive zugänglich zu machen, braucht es neue Wege. Wie andere grosse Museen, stellt sich auch das Kunstmuseum Basel die Frage, wie dies auf niederschwellig-spielerische Weise geschehen kann. So auch bei der Ausstellung «The Incredible World of Photography»: Die Bilder der Sammlung Ruth und Peter Herzog decken zeitlich und thematisch beinahe die gesamte Geschichte der analogen Fotografie ab. Naturgemäss kann davon nur ein kleiner Teil vor Ort gezeigt werden.
VERSAMMELN, WAS ZUSAMMEN PASST
Die Grösse der Sammlung wird erst in der Mitte des Rundgangs auf einer riesigen Wandprojektion sichtbar. Das gesamte Bildfeld ist übersäht von Fotografien. Scannt man sein Museumsticket an einer der zwei Scann-Stationen, erscheint eine zufällig ausgewählte Fotografie in gross. Mithilfe künstlicher Intelligenz wird nun um dieses initiale Bild eine Familie motivisch ähnlicher Bilder geschart. Der Algorithmus arbeitet mit Bilderkennung und zaubert so immer wieder neue formale Zusammenhänge zutage.
ZWEI BILDER BILDEN SERIE
Spannend wird es, wenn eine zweite Fotografie gescannt wird. Dann führt der Algorithmus zwei Bilder zusammen. So entstehen Fluchtlinien zwischen Motiven verschiedener Zeiten: Welche Verbindung haben z.B. eine Portraitfotografie aus den 1880er-Jahren und eine Strandaufnahme von 1950? Oder ein abgelichtetes Anwesen der 1910er-Jahre und eine Statue auf einem belebten Platz der gleichen Zeit? Die mediale Installation macht die Heterogenität der Sammlung zum Kapital.
Fakten
- 400 Fotos im Original vor Ort
- Ca. 20’000 Fotos digital abrufbar
- Künstliche Intelligenz durchsucht Sammlung
- Formal ähnliche Bilder werden gruppiert
- Schnittmenge zweier Bildgruppen bildet Sequenz
PHYSISCH-DIGITALE ZUKUNFT
Die Kombination von digitalem Archiv und physischer Präsentation vor Ort wird in Zukunft immer wichtiger werden. Denn einerseits wachsen die musealen Sammlungen. Andererseits können auch die Algorithmen präziser und vielfältiger auf die individuellen Bedürfnisse der Institution und der Ausstellung zugeschnitten werden. Leitend ist für uns dabei immer die Maxime, dass sich digitales Archiv und physische Exponate, virtueller und physischer Präsentationsraum nicht konkurrenzieren, sondern ihre Stärken kombinieren.
Eröffnung
2020
Ort
Basel
Kunde
Kunstmuseum Basel
Partner
Hochschule Luzern, Fachrichtung Digital Ideation
Leistungen
2D/3D-GestaltungPrototypingSystementwicklungSoftwareentwicklungSystemintegrationProzessgestaltungKoordinationElektronikentwicklungInteraktionsdesignControlling