

In Kürze
Bei partizipativen Prozessen öffentlicher Räume werden oft nur bestimmte Bevölkerungsgruppen aktiviert. Andere dagegen bleiben aussen vor. Mithilfe von Extended Reality lassen sich gerade Jugendliche spielerisch einbinden. Dies bewies das Pilotprojekt Catacity im kHaus Basel.


Spannende Aufgabe
Schüler:innen waren eingeladen, den Raum zu erkunden und in einer Reihe von Workshops Ideen zur Umgestaltung zu entwickeln. Grund: Die sogenannte Plaza des kHauses ist von beiden Seiten her zugänglich und für alle offen. Noch aber nicht voll belebt. Welche Potenziale schlummern hier? Was könnte hier stattfinden? Antworten auf diese Fragen wurden im ersten Schritt analog notiert, Lösungsansätze auf Papier skizziert, Objekte gebastelt und im Modell der Kaserne Basel arrangiert.


Physische Modelle digital
Im nächsten Schritt wurden die gebastelten Modelle mithilfe einer App gescannt. So wurde eine ganze Bibliothek von nun digitalen Objekten angelegt. Sobald die Schülerinnen und Schüler die Extended Reality Brillen aufsetzten, konnten sie die gescannten Modelle per Hand- und Fingerbewegung flexibel abrufen. Was zuvor fingergross gebastelt wurde, stand nun im Massstab 1:1 vor ihren Augen.


Zeichnen im Extended Reality Raum
Wer die Extended Reality Brillen aufsetzte und die dazugehörigen Controler in den Händen hielt, konnte Linien frei in den Raum zeichnen und so freihand skizzieren, was wo stehen oder hängen könnte. Auch geometrische Objekte konnten flexibel kreiert und positioniert werden. Alle Nutzer:innen sahen gleichzeitig, was in diesem Moment kreiert wurde und konnten unmittelbar auf die Kreationen der anderen reagieren. Ein gemeinsamer Gestaltungsprozess in Real Time.
Attraktive und niederschwellige Form der Mitgestaltung
Die Workshops mit den Schüler:innen zeigten das Potenzial der Extended Reality Anwendung. Sobald sie die Brillen übergestreift hatten, begannen sie mit der Interaktion und blieben über längere Zeiträume vertieft in die Szenarien. Ohne es direkt zu intendieren, bewiesen sie, was hier zu beweisen war: Die technologische Erweiterung des Gestaltungsprozesses ermöglicht eine attraktive und niederschwellige Form der Partizipation bei Gestaltungsprozessen öffentlicher Räume.


Grosses Potenzial für grosse Bauvorhaben
Das Projekt Catacity war eine Kooperation von Catapult, der drumrum Raumschule, dem Institut Spatial Design der HSLU und iart. Eindrücklich wurde bewiesen, dass die Extended Reality Anwendung die Integration der Jungen in den Partizipationsprozess befördert. Nicht zuletzt konnten Besuchergruppen die Umgestaltungsideen mithilfe der Extended Reality Brillen betrachten und so einen konkreten Eindruck der Zukunft erhalten. Wir freuen uns, dieses doppelte Potenzial auch in anderen baulichen und städtischen Kontexten zu entfalten.
Wir suchen weitere Pilotprojekte. Wir freuen uns, wenn Sie sich bei uns melden!