Das grosse Ganze

Im CERN Science Gateway machen vielschichtige Raumteiler und eine Vielzahl von Exponaten die Zusammenhänge der physikalischen Welt greifbar

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Science Gateway

Das neue Besucherzentrum des CERN befindet sich in einem spektakulären Bau des Stararchitekten Renzo Piano. Zwei parallel angeordnete Röhren befinden sich hoch über dem Boden und erinnern an den gigantischen Teilchenbeschleuniger, der hier tief unter der Erde liegt. Über einen Steg sind sie mit drei grossen Pavillons verbunden. Durch diese Gliederung des Baus ergeben sich drei Ausstellungsbereiche, die räumlich klar voneinander getrennt sind. Sie befassen sich mit den Vorgängen im grössten Teilchenbeschleuniger der Welt (LHC), der Geschichte des Alls und den Prinzipien der Quantenphysik.

Gemeinsame Vision und initiale Gestaltung

Im Wettbewerb für die Ausstellung des Science Gateways wurden drei Ausstellungsbereiche unabhängig voneinander ausgeschrieben. iart bewarb sich zusammen mit der Compagnia Finzi Pasca und Frank Dittmann und erhielt den Zuschlag für den Bereich «Discover CERN». In diesem ersten Teil der Ausstellung geht es um die Arbeit der Wissenschaftler:innen vor Ort und die Infrastruktur, die ihnen dafür zur Verfügung steht. An diesem Entwurf überzeugte die Jury insbesondere unsere Gestaltung des Teilbereichs «Collide», wo transluzente Raumteiler die Detektoren im LHC repräsentieren und den gesamten Raum in eine erhabene Atmosphäre tauchen.

Erzählung mithilfe des Designentwurfs

Die langgestreckten Ausstellungsräume wurden in Zusammenarbeit mit dem Team des CERN und BRUNS so strukturiert, dass der Inhalt klar vermittelt und ein angenehmer Besucherfluss möglich wird. Das von iart entworfenen vorläufige Ausstellungsdesign lässt den architektonischen Bau zum Teil der erzählten Geschichte werden. Denn dank der Querschnitte durch den riesigen CMS-Detektor des LHCs wird nicht nur der Ausstellungsraum gegliedert, sondern auch die komplexen Strukturen und Vorgänge im unterirdischen Teilchenbeschleuniger verständlich gemacht.

Transluzente Raumteiler

Die im initialen Design entworfenen konzentrischen Raumteiler gliedern den röhrenförmigen Ausstellungsraum in fünf Bereiche. Sie bestehen aus einer feinen Metallstruktur, die Schichten farbigen Polykarbonats und Elemente technischer Apparaturen des CMS-Detektors hält. So wird nicht nur der Aufbau des Experiments schemenhaft gezeigt und der Ausstellungsraum in Segmente farbigen Lichts getaucht. Es wird auch deutlich, welche Technologie es braucht, um die Kollision der kleinsten physikalischen Teilchen herbeizuführen. Die Verbindung der kleinsten Einzelteile mit dem grossen Ganzen gelingt also nicht nur inhaltlich, sondern auch durch die Gestaltung des Ausstellungsraums.

Résumé

CERN Science Gateway ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie die sonst so abstrakte und unnahbare wissenschaftlichen Suche nach den basalen Elementen unseres Universums im Ausstellungsraum sinnlich erlebbar wird. Das von iart entwickelte initiale Ausstellungsdesign ist die Grundlage für ein im wahrsten Sinne vielschichtiges Besuchserlebnis.

  • Eröffnung

    2023

  • Ort

    Genf

  • Kunde

    CERN

  • Partner

    Frank Dittmann GmbHFinzi PascaBRUNS

  • Leistungen

    2D/3D-GestaltungSzenografie

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